23 Süße Jugend

»Was ist?« flüsterte ich so laut ich konnte. Es war ja klar, dass etwas anlag, was die Eltern nicht mitbekommen sollten, sonst hätte sie auch den altmodischen Weg gehen können.

»Komm mit, wir gehen Baden.« Erklärte sie ebenfalls im Flüsterton. Direkte klare Anweisungen waren schon immer ihre Stärke gewesen.

»Wer, wir?« flüsterte ich zurück.

Doch Janine lies keine Verzögerung zu »Komm schon!« flüsterte sie so laut, dass sie es auch hätte sagen können. Und dann bekräftigte sie ihren Wille noch mit einem »Los!« und winkte mit der Hand.

Die Nacht war lau, als ich mein Fahrrad aus der Kiste holte und mich in dem sicheren Wissen etwas vergessen zu haben, mit Janine auf den Weg machte.

Nun rückte sie endlich mit der Geschichte heraus. »Wir treffen Helen und Lydia am Waldweg. Die bringen auch noch zwei Jungs mit.« Aha. So langen die Dinge also. Die Sonne war gerade am Untergehen, als wir in den Wald in Richtung Badesee fuhren.

Von den anderen beiden war aber nur Bernd gekommen und es war wohl noch unentschieden, ob dieser eher zu Lydia oder zu Helen tendierte.

Nach wenigen Minuten kamen wir an dem See an. Er lag verlassen am Waldrand und öffnete sich gegen weite Wiesen. Um noch das Abendrot abzubekommen mussten wir halb um den See herumfahren und dort waren auch die großen Liegewiesen und der ‚Sandstrand‘, wo man Sand für die Badenden aufgeschüttet hatte um eine Art Strand zu erzeugen.

Kaum waren wir angekommen hüpfte Janine vom Fahrrad und warf es ins Gras. Sie schleuderte ihre Sandalen von den Füßen, dass sie in alle Himmelsrichtungen davonflogen und rief laut »Ich will nackt und frei sein!« Und in der Stille der Dämmerung wirkte sie noch lauter. Dann lachte sie ausgelassen, berauscht von ihrer eigenen Hemmungslosigkeit.

Dann schlüpfte Janine aus ihrem Top, streifte ihre Sommerhose ab und stand bereits im Evaskostüm vor uns. Sie hatte darunter offenbar nicht einmal ein Höschen angehabt. Und schon rannte sie den Hang hinab über den ‚Sandstrand‘ und stürzte sich in den See.