26 Beim Film

»… und wir werden richtigen Sex haben« fast beiläufig sprach sie die Worte mit sanfter säuselnder Stimme aus um zu verhüllen, dass ihr durchaus bewusst war, welche Sprengkraft sie besaßen.

»Wie?« antwortete er als hätte er nicht recht verstanden.

»Er wird mich ficken« Sofort mischte sich Trotz in ihren Ton. Als ob es nicht schon schwer genug für sie wäre. Er hatte ja wohl sehr genau verstanden.

Er rang nach Worten und Atem.

»Bist Du Pornoschauspielerin geworden, oder willst Du das sein?« er war weniger fassungslos, als sie befürchtet hatte, doch das machte es fast schlimmer. Er war ein harter Diskussionspartner und ein wenig hatte sie auch gehofft, seine Liebe zu ihr an der Heftigkeit seiner Reaktion erkennen zu können.

»Es ist kein Porno« gab sie in die Defensive gedrängt zurück, als müsse sie etwas verteidigen.

»Aber du sagst, er wird dich ficken?« kam er ungläubig darauf zurück, halb in der vagen Hoffnung sich vielleicht doch verhört zu haben.

»Es gehört zur Handlung. Es soll authentisch sein. Und da haben wir uns mit dem Regisseur und der Produktion darauf geeinigt, dass die Sexszenen echt sein sollen.«

»Die Szenen« er betonte die Silben, die den Plural ausdrückten

»Es ist eben ein Film über Liebe und Sex. Ein Film über das Leben.«
Er blieb immer noch bewundernswert ruhig. Doch in ihm brodelte es doch. Diese Frau…

»Das heißt, er wird dich wie oft ficken?«
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Sie hob mit ruhiger Stimme an und erklärte:
»Die Dreharbeiten sind für 12 Wochen angesetzt« sie hielt inne, sie fühlte, wie ihr das Gespräch zusehends entglitt. Formuliert wurde sie sich der Worte bewusst, die sie sprach. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen das Engagement anzunehmen. Andererseits war es eine unglaubliche Chance mit diesem Regisseur zu arbeiten. Und das Skript und die Figur waren fantastisch.

»Und… ?« forderte er.

»Ich habe noch nicht mit dem Regisseur gearbeitet« sie wich ihm aus, dem Druck den er ausübte war sie jetzt nicht gewachsen.

»Und… « er wurde nicht bestimmter. Sanftmut legte sich über seinen Zorn und ein Anflug von Schicksalsergebenheit mischte sich darunter. Es ebnete ihr den Weg.

»Der Regisseur legt viel Wert auf Details und ist bekannt dafür, dass er viele Szenen mehrfach wiederhohlen lässt. Er hält das bei den Sexszenen sicherlich nicht anders.« Langsam war ihre Hemmung gewichen und sie sprach freier. Sie hielt kurz inne.

»Mehrfach, ja?« warf er in die entstandene Pause ein. Dann erklärte sie: »Es sind etwa ein Dutzend Szenen in denen ich gefickt werde.« sie nahm allen Mut zusammen. »Die Dreharbeiten für die Sexszenen sind mit ein bis drei Tagen für jede Szene angesetzt.« Sie schluckte trocken. »An diesen Tagen werde ich am Set den ganzen Tag nackt sein und immer wieder gefickt werden, so oft und so lange, bis alle Einstellungen fertig sind und der Regisseur zufrieden ist.«