»Es ist natürlich wichtig, dass wir einige schöne Bilder von ihnen haben. Haben sie welche dabei?« fragte der freundliche Herr, der für die Partnervermittlung arbeitete.
»Ja, natürlich. Ich habe Fotos von mir mitgebracht.« sie nestelte in ihrer Handtasche, zog schließlich einige Fotos hervor und reichte sie ihm.
Er blätterte die Fotos für einen ersten Eindruck durch und erstarrte dann etwas. »Aber sie sind ja … auf allen Fotos nackt.«
—
»Naja, ich dachte, auf den Fotos sollte ja _ich_ zu sehen sein?« kuckte sie ein wenig irritiert. »Und nicht meine Garderobe.« setzte sie noch hinzu.
»Nun, vielleicht beginnen wir erst einmal damit, ihre Lebenssituation, ihre Hobbys und Interessen festzuhalten, damit wir ein Matching durchführen können.« wechselte der freundliche Herr geflissentlich das Thema und legte die Fotos erstmal beiseite.
»Ein was?«
»Matching. Wir suchen für sie nach einem Partner, dessen Interessen etc. ihren vergleichbar sind und der auch sonst zu ihnen passen könnte.« der freundliche Herr fand sich nun wieder auf stabilerem, gewohntem Terrain.
Sie nickte, verstanden.
»Erzählen sie bitte. Ich mache mir einige Notizen.«
»Ach so. Ja.« begann sie. »Ich studiere Psychologie und lebe derzeit in einer WG.«
»Ok…« notierte der Herr.
»Sie haben keinen festen Partner, suchen aber einen Lebensgefährten?«
»Genau.« lächelte sie. Der Mann verstand sie.
»Was sind ihre Hobbys?«
»Nun, ich gehe zweimal die Woche zum Nacktyoga.«
»Yoga…« wiederholte der Herr und notierte.
»Nacktyoga.«
»Wie bitte?«
»Nacktyoga. Wir machen Yoga ohne Kleider.«
Ein prüfender Blick der Dame. »Nackt-Yoga.« wiederholte er und korrigierte seine Notiz. »Allein.«
»Nein, in einer Yoga-Gruppe selbstverständlich.«
»Sie sind recht offenherzig.« stellte der Herr freundlich fest.
»Ich sehe keinen Grund für Scham für meinen Körper.«
»Gut, ist notiert.«
»Und nach dem Yoga machen wir Tantra-Übungen.«
»Auch nackt.«
»Ja, natürlich nackt! Kennen sie Tantra nicht? Es geht dabei ja um den nackten Körper und um Sex.«
…