(aus Ultimate Love) Ein Gespräch zwischen Frau und Mann. Eheleute. Sie sind nicht mehr jugendlich, aber taufrisch und lebenslustig. Praktisch der Gegenentwurf zu Loriot’s Szenen einer Ehe. Achtsamkeit, Liebe, Toleranz, Offenheit. Aber lesen Sie selbst…
»Was denkst du, wird passieren. Wie stellst du es dir vor?«
»Er hat mich zum Abendessen in sein Haus eingeladen.«
»Weißt du wo es ist?«
»Nein, aber er hat gesagt, er würde mich am S-Bahnhof abholen und wir gehen von dort aus gemeinsam zu Fuß zu ihm. Ein lauer Sommerabend. Ich im leichten Sommerkleid und Sandalen. Zwischen Alleebäumen im Sonnenuntergang. Es wird schön.«
»Vielleicht will er dir gleich wieder an die Möpse.«
»Ja, vielleicht. Auf dem Weg. Wenn es uns überkommt. Dann lasse ich ihn wieder meine Brüste freilegen.«
»In aller Öffentlichkeit?«
»Mitten zwischen den Familienhäusern und Gärten. Im romantischen Sonnenuntergang.« grinst sie selbstsicher.
»Und wenn es regnet?«
»Dann habe ich einen Grund mehr, mich bei ihm frühzeitig zu entkleiden. Nass wie ein Pudel kann man doch nicht stilvoll zu Abend essen.«
»Aber nackt schon?«
»Ja, das wäre doch etwas. Er im Smoking und ich splitterfasernackt. Vielleicht hat er eine Hausangestellte, die uns das Essen serviert…«
»Du kannst bestimmt auch einen Bademantel von seiner Frau überstreifen.«
»Pfui, bist du gemein. Lass mich doch schwelgen…«
»Irgendwann kommt ihr dann aber an seinem Haus an, vielleicht bereits mit nackten Brüsten.«
»Seine nächste Gelegenheit. Noch im Eingangsbereich. Noch vor dem Aperitif.«
»Du bist auf alles vorbereitet.«
»Er hat mir schon davon erzählt. Es ist wohl ein großes Haus mit einem freizügigen Garten.«
»…großzügigen…«
»Nein, er sagte ‚freizügig‘. Er meinte, der Garten ist von den Nachbarn aus praktisch nicht einsehbar, was wohl auch ganz gut so ist, weil seine Frau gerne in der Sonne nackt ist.«
»Im Garten?«
»Scheinbar überall im Haus. Sie ist Nudistin und Hedonistin dazu und bestimmt noch irgend eine andere -istin. Er sagt sie sei… ziemlich freizügig.«
»Wieso eigentlich ’seine Frau‘? Ich dachte, er will mit dir ins Bett.«
»Sie führen wohl eine sehr offene Ehe. Sie darf ficken wen sie will und er auch.«
…
(aus Krieger und Prinzessin) Er blickte sich ängstlich um. Aber er konnte aufatmen, der Palast war nicht in Sicht, wenn auch nicht so weit entfernt, dass es irgend einen Anlass zur Beruhigung gegeben hätte.
»Ich fühle mich so frei« strahlte Prinzessin Li unwiderstehlich. Sie hatte keinen Sinn für seine Sogen. »Ich will dieses Gefühl noch viel mehr!« rief sie ungestüm. »Komm hilf mir, mich auszuziehen!«
»Aber Hoheit« begann er mit gesenktem Blick. »Seid Ihr sicher, dass es klug ist…«
»So macht mir doch die Freude« lächelte sie mit dem milden Drängen eines Rehs. »Ich fühle, dass die Freiheit um mich herum ist. Ich will sie erleben, will mich darin verlieren. Wollt ihr mir helfen?«
Welche Wahl hatte er? Ihr helfen, ja, was wollte er. Aber nicht bei etwas, das ihm bei Todesstrafe verboten war! Doch, das wusste er, sein Leben war ohnehin verwirkt, was also sollte er noch fürchten?
Kaum hatte er die unter der breiten Gürtung verborgenen Knöpfe des Kimonos gelöst, begann die Prinzessin, sich dem Kimono selbständig zu entziehen und ihn abzustreifen.
Dem Krieger war das nicht bewusst gewesen. Es war ihm ja so unangenehm, bitte Euer Hoheit, ich bin zutiefst… seine Gedanken überschlugen sich. Wie konnte das… sie musste es doch gewusst haben… dass sie unter dem Kimono… er wagte es nicht zu denken.
Die Prinzessin befreite sich unterdessen komplett aus dem Kimono und legte ihn auf einem Stein ab. Als sie sich zu ihm umwand lächelte sie fürsorglich.
»Bedeckt nicht euere Augen.« sagte sie voller Vertrauen. »Ich bin nur nackt, es ist nichts schlimmes. Blickt mich ruhig an und kommt mit mir mit!« dann lief sie vor ihm her, durch die kleine Senke und den nächsten Hügel hinan. Ohne den Kimono, ohne überhaupt ein hinderliches Kleidungsstück am Leib, bewegte sie sich behände und flink, dass er ihr kaum mit den Augen folgen konnte.
»Ich fühle mich unvorstellbar schön und frei« rief die Prinzessin voller Euphorie, als er sie eingeholt hatte. Sie hatte auf dem Gipfel des Hügels auf ihn gewartet und blickte über den Morgennebel hinweg in den Sonnenaufgang. »Und ich möchte gerne hier im Sonnenaufgang für Euch tanzen!« sie blickte ihm dabei unverhohlen in die Augen. Er hielt ihren Blick obwohl im das gewöhnlich als Respektlosigkeit ersten Ranges ausgelegt worden wäre. Doch die Prinzessin duldete es und lächelte ihn nur an. »Setzt euch nieder und seht mir zu« forderte sie ihn auf und eher er sich wehren oder auf die Unschicklichkeit der Situation aufmerksam machen konnte, brachte sie sich in Positur und begann ihren Tanz.
…
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